Wo bin ich denn hier gelandet? Hat jemand den Josia-Blog gehackt? Nein, keine Angst. Ich habe diese Überschrift bewusst gewählt, um dich auf etwas aufmerksam zu machen: Beeinflussung
Jeden Tag bekommen wir tausend Nachrichten und Überschriften vor unsere Augen: How I ate a candle; Sieben Zeichen, dass dein Freund dich nicht mehr liebt; 3 Tipps für ein glückliches Leben und Vieles mehr. Ich merke oft, wie ich mir Videos anschaue oder Dinge lese, die schwachsinnig und unnötig sind. Wie viel Zeit habe ich in meinem Leben schon mit Medien verbracht, die mich nicht gefördert haben? Im Gegenteil, ich glaube sogar, dass mich viele Infos und Videos eher negativ als positiv beeinflusst haben.
Schlechter Einfluss und seine Konsequenzen
Jeder Mensch wird beeinflusst. Niemand kann sich einem Einfluss von außen entziehen. Und das ist in erster Linie auch gut so: So können wir geprägt werden. Unsere Eltern können uns durch ihren Einfluss auf unser Leben erziehen und formen. Unsere Lehrer können uns Dinge beibringen, Freunde können unsere Entscheidungen positiv beeinflussen. Der Einfluss anderer Menschen auf unser Leben ist nicht prinzipiell schlecht – doch er kann es ganz schnell werden.
In den Sprüchen gibt uns Salomo eine praktische Weisheit mit auf den Weg:
„Lass dich nicht mit einem Jähzornigen ein, halte dich von einem Hitzkopf fern, sonst wirst du am Ende genauso wie er und bringst dich selbst zu Fall!“
Spr 22,24-25
An verschiedenen Stellen in den Sprüchen macht Salomo darauf aufmerksam, dass ein guter Umgang wichtig ist. Ob es Zorn ist, wie an dieser Stelle, oder andere böse Taten – die Anweisung Salomos bleibt gleich: Halte dich von solchen Menschen fern! Lass dich von ihnen nicht beeinflussen, damit es dir nicht ähnlich ergeht und du so wirst wie sie. Ein weiser und leicht umzusetzender Rat, oder?
Wo und wie leben wir?
Als Christen hat unser König Jesus uns den Auftrag gegeben, in dieser Welt mit den Menschen um uns herum zu leben. Wir sind dazu berufen, ihnen die gute Nachricht von Gottes Gnade weiterzugeben (Mt 28,18-20). Aber wir leben hier in einer Spannung: Auf der einen Seite leben wir in dieser Welt, auf der anderen Seite ist unsere eigentliche Heimat nicht mehr von dieser Welt (Vergleiche mal die Worte Jesu in Joh 17,11 und 16). Das bedeutet zwei Dinge, die beide in ihrer Extremform falsch sind.
- Lebe in der Welt als Bote Gottes!
- Lebe als Bote Gottes in der Welt!
Die beiden Sätze scheinen so ziemlich das Gleiche auszusagen. Doch es geht mir um die Betonung: Der erste Satz soll zeigen, dass du in dieser Welt, auf dieser Erde, unter den Menschen um dich herum leben sollst. Es geht darum, sich nicht abzuschotten oder sich der Gesellschaft zu entziehen. Aber dein Leben soll geprägt sein von deinem Auftrag: Sei ein Bote für Gott!
Der zweite Satz sagt aus, dass deine erste Berufung Gott gilt und sie darin liegt, sein Werkzeug zu sein. Es geht um ihn, darum, dass du von ihm und nicht von dieser Welt beeinflusst wirst. Aber auch diese Arbeit im Reich Gottes geschieht momentan auf dieser Welt, in deiner Umgebung. Darum gehe als Bote Gottes hinaus und verkünde seine Gnade allen Menschen!
Beide Seiten können überbetont werden. So gibt es Gemeinden, die in der Welt leben, aber die als Boten Gottes nicht mehr erkennbar sind. Sie haben sich angepasst, reden und handeln so, wie alle Menschen um sie herum es auch tun. Auf der anderen Seite gibt es Gemeinden, die ihre eigene Kultur haben, sich um ihr Leben drehen und den Blick dafür verloren haben, dass wir als Boten Gottes in der Welt leben. Ein gesundes Mittelmaß zu finden sollte und darf unser Ziel sein!
Gottes Geist – Gottes Einfluss
Jeder von uns wird beeinflusst. Jesus sendet uns in eine Welt voller Einflüsse. Doch bei allen schwachsinnigen und unnötigen Informationen, die uns begegnen, schenkt er uns den besten Einfluss überhaupt: Sich selbst. Durch seinen Geist öffnet er uns sein Wort mit der besten und tiefsten Weisheit, die es überhaupt gibt. Er lebt in uns, führt uns in unserem Leben. Gott beeinflusst unser Denken und Handeln und hat sogar die Werke für uns vorbereitet, die wir tun sollen (Eph. 2,10). Wenn wir uns an ihm orientieren, wird er uns beeinflussen. Dann können wir anderen Einflüssen begegnen und müssen uns nicht jeden Clickbait-Artikel anschauen (zugegeben, auch ich habe so eine Überschrift gewählt, aber nur zu deinem Besten ?) oder jeder Freundschaft hinterherrennen. Wir lernen, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden und Jesus immer ähnlicher zu werden. Wir werden dazu bereit gemacht, unseren Mitmenschen zu begegnen (in der Welt leben) und ihnen das Evangelium zu erklären (als Boten Gottes). Bitte Gott darum, in dieser Spannung zurecht zu kommen und dich als sein Bote von ihm beeinflussen zu lassen, um in der Welt zu leben!