Menschen des Evangeliums – Rezension

von Lukas Strauß
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Mit dem Prädikat „evangelikal“ werden viele unterschiedliche Gruppierungen und Gemeinden bezeichnet. Ob fundamentalistische Strömungen, politisch konservative Christen in den USA oder bibeltreue Gemeinden weltweit – der Begriff ist sehr dehnbar und umfasst vieles. Michael Reeves geht der wahren Bedeutung dieses Begriffes in seinem Buch „Menschen des Evangeliums“ auf den Grund. Sein Anliegen ist es, „evangelikal“ als „evangeliumszentriert“ zu definieren. Für ihn ist es zentral, das Evangelium im Mittelpunkt zu haben und vom Evangelium geprägt zu werden.

Gegründet in der Dreieinigkeit

Reeves beginnt das Buch mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Lehren des christlichen Glaubens, indem er sich auf drei zentrale Wahrheiten stützt und anhand von diesen das Evangelium erklärt – beginnend bei der Offenbarung des Vaters, die die Grundlage für die Erkenntnis Gottes bildet, über das Erlösungswerk des Sohnes bis hin zur Erneuerung des Heiligen Geistes.

Im ersten Teil zeigt er auf, welch zentrale Rolle die Heilige Schrift in unserem Glauben und unserer Theologie haben sollte. Für Reeves ist es wichtig, dass wir sie als höchste, von Gott gegebene Autorität ansehen. Er sagt, dass es ein Leben mit dem Evangelium im Zentrum nur dann geben kann, wenn auch die Bibel im Zentrum steht. Denn sie lehrt uns, dass Jesus Mensch wurde und für die Sünde seiner Gemeinde am Kreuz starb und drei Tage später auferstand. Er ist es, der uns rechtfertigt und von unserer Schuld erlöst. Das Erlösungswerk des Sohnes ist der zentrale Aspekt des Evangeliums. Der Heilige Geist ist es schließlich, der uns erneuert und Glauben schenkt. Reeves zeigt mit dieser Dreiteilung sehr deutlich, dass die Erlösung ein trinitarisches Werk ist.

Gegründet im Evangelium

Im zweiten Teil des Buches wird dann betont, warum es wichtig ist, evangeliumszentriert zu leben. Hier sticht der Aspekt heraus, dass das Evangelium das ist, was uns als Christen zusammenhält. Reeves argumentiert, dass wir die Zusammenarbeit und Gemeinschaft auch mit Christen suchen sollen, die nicht in allen Aspekten mit uns übereinstimmen, solange das Evangelium die gemeinsame Grundlage bildet.

Wie in der Einleitung angesprochen wird der Begriff „evangelikal“ für viele christliche Gruppen und Strömungen verwendet. Besonders weil es für diesen Begriff keine einheitliche Definition gibt, ist die Verwendung des Wortes schwierig. So bezeichnen sich viele Christen, die Reeves Menschen des Evangeliums nennt, nicht als evangelikalund viele Christen, die sich evangelikal nennen, sind in Lehre und/oder Leben keine Menschen des Evangeliums, wie Reeves sie beschreibt. Beim Lesen schien es mir, als ob der Begriff evangelikal von daher nicht sonderlich hilfreich ist, um den Fokus auf das Evangelium auszudrücken. Hier gefällt mir die Bezeichnung Menschen des Evangeliums, die Reeves selbst an einigen Stellen wählt, und die dem Buch den Titel verleiht, deutlich besser, da er keine Verwirrung erzeugt und gleichzeitig die Evangeliumszentriertheit gut auf den Punkt bringt.

Fazit

Ich kann das Buch empfehlen, da es die Grundwahrheiten des christlichen Glaubens in aller Kürze zusammenfasst und uns ermutigt, mit dem Evangelium im Zentrum zu leben. Auch wenn die meisten Gedanken nicht neu und revolutionär sind, erinnert Reeves uns daran, den Fokus auf das Wesentliche zu legen.

https://bekennende-kirche.de/artikel/michael-reeves-menschen-des-evangeliums/: Menschen des Evangeliums – Rezension

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