Gelegenheiten, mit Christen aus den verschiedensten Orten und Gemeinden zusammenzukommen, sind immer wieder wertvoll und ein großes Privileg. Die Konferenz fing für mich schon mit der 5-stündigen Autofahrt von Hamburg nach Gießen an. Lobpreismusik, tiefe Gespräche, das Teilen gemeinsamer Vorfreude und gute Laune stimmten uns auf die Konferenz ein.
Das Freitagabend-Programm war schon durch, als wir kurz vor Mitternacht ankamen. Viele Konferenzteilnehmer waren noch wach, in angeregte Gespräche vertieft oder saßen in Spielegruppen zusammen. Diese familiäre Atmosphäre wahrzunehmen, willkommen zu sein, Teil davon zu sein und freundlich begrüßt zu werden, ist ein Segen, den wir in und durch Gemeinde erleben dürfen – in Gemeinde weltweit! Die Nacht war viel zu kurz und leider durch eine plötzlich eintretende Erkältung auch nicht so erholsam. Aber trotz körperlicher Schwäche durfte ich geistlich gestärkt werden.
Das Thema der diesjährigen Josia-Konferenz war „Die Bergpredigt – unsere Welt auf den Kopf gestellt“. Alle Vorträge wurden von Gastpredigern gehalten. Morgens von halb zehn bis zum Mittagessen, wurden wir mit zwei starken Vorträgen gesegnet. Der Vortrag „Echt oder Fake gerecht?!“ von Boris Giesbrecht hat mir das Zusammenspiel zwischen Gottes Geboten und unserer Beziehung zu Gott neu nahegebracht. Gott geht es um ein Miteinander und nicht darum, dass wir etwas FÜR ihn tun, als wenn unsere Leistungen vor Ihm einen Wert hätten. Weil ich Jesus liebe, möchte ich ihm gefallen! Ich frage nicht danach „Was darf ich tun? Was muss ich tun?“, sondern ich frage mich „Wie kann ich die Beziehung zu Jesus fördern?“ Mich nach diesem Gedanken auszurichten, beantwortet für mich viele Fragen, die im Alltag aufkommen. Aus dem zweiten Samstag-Vortrag „Echt oder Fake aufrichtig?!“ von Joseph McMahon habe ich einen Kerngedanken für mich mitnehmen können: Alles, was ich für Gott tue, ist eine Sache zwischen Ihm und mir. Es gibt niemanden, der davon wissen muss und keinen Grund jemandem davon erzählen zu wollen, außer Unaufrichtigkeit und das Streben nach Zielen, die Gott nicht im Fokus haben. Diese klaren Worte waren für mich sehr hilfreich mein Herz und meine Motivationen zu überprüfen, wem ich eigentlich gefallen möchte.
Dem Leitungskreis wurden drei neue Mitglieder hinzugefügt: Paul Koch, Markus Depner und Jonathan Malisi. Drei Männer, die vorbildlich im Reich Gottes dienen und ihren Gott lieben! Gleichzeitig wurde auf dieser Konferenz auch Rudolf Tissen aus dem Leitungskreis verabschiedet. Es war sehr bewegend zu sehen, was für eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft zwischen den Brüdern herrscht und wie sie liebevoll und mit vielen wertschätzenden Worten und Segensgebeten diesen treuen Bruder entließen, aber auch die neuen Mitglieder aufnahmen.
Um 14 Uhr nach dem Mittagessen begannen die unterschiedlichen Seminare. Schade, dass man sich zwischen diesen vielen interessanten und relevanten Themen für eines entscheiden musste! Neben dem legendären Volleyball-Turnier, das auf der Josia-Konferenz zur Tradition geworden ist, gab es ein Kreativangebot, in dem wir Jutebeutel beschriftet und bemalt haben. Für mich, als Ballsport-Unbegabte, war das das perfekte Alternativprogramm! Mich hat der kurze Input von Marlene total inspiriert, dass unsere Kreativität eine Eigenschaft Gottes widerspiegelt und unsere Kreativität auf die verschiedensten Arten und Weisen für sein Reich einsetzbar ist. Ich habe es sehr genossen, mit so vielen individuellen und kreativen Köpfen an einem Tisch sitzen zu dürfen. Die Gespräche waren sehr wertschätzend, ermutigend und bereichernd. Vom Kreativangebot ging es direkt ins Abendbrot über, da ich mit zwei anderen Frauen die Zeit bis zur letzten Minute auskostete. Ich schätze die Gemeinschaft beim Essen sehr: Es gibt den Raum, mit verschiedenen Menschen, Geschwistern, an einem Tisch ins Gespräch zu kommen, einander kennenzulernen und Gemeinde zu leben.
Der letzte Vortrag dieses Tages hat mich erneut herausgefordert. Der Vortrag „Echt oder Fake besorgt?!“ von Daniel Knoll, zeigte mir neu auf wie meine Sorgen um mein Leben und meinem Weg hier auf der Erde mein eigentliches Ziel immer mehr schwinden lassen. „Für wen sein eigenes Reich das Wichtigste ist, der wird immer egoistischer, unausstehlicher und verliert Gottes Reich aus den Augen.“ Diese Worte trafen mich sehr. Ich bin ein Mensch, der viele Ängste und Sorgen hat, aber ich fühle mich neu ermutigt, mich zuallererst um Gottes Reich zu sorgen und dabei zu erleben, wie andere Sorgen in den Hintergrund rücken.
Auf der einen Seite kam mir das Wochenende durch die Intensität sehr lange vor, auf der anderen Seite kam plötzlich der Sonntagmorgen und die Konferenz ging schon wieder ihrem Ende zu. Der letzte Vortrag von Daniel „Echt oder Fake stabil?!“ war ein thematisch passender Abschluss: Gott geht es nicht um Menschen, die die Wahrheit mit ihren Lippen bekennen, sondern um Menschen, die Veränderung erleben durch die Wahrheit! Mit der Aufforderung nach der Wahrheit zu handeln, also ein Täter des Wortes zu sein, wurden wir wieder in unsere unterschiedlichen Alltage entlassen, in denen wir nun den Segen, den wir erleben durften, weitertragen dürfen!
Ich habe Josia erst dieses Jahr auf der Mitarbeiter-Freizeit im März kennengelernt und bin begeistert, was Gott daraus gemacht hat: Vor sieben Jahren saßen ein paar gottesfürchtige Männer an einem Tisch zusammen mit einer Vision, die Wirklichkeit geworden ist. Unser Gott ist groß und Josia war auch an diesem Wochenende allen Teilnehmern ein großer Segen. Ich bin so dankbar, dass in jedem Programmpunkt der Konferenz deutlich wurde, dass unser Herr und Sein Wort im Zentrum stehen und Er mit allem, was wir tun, geehrt werden soll. Darum möchte ich dem Leitungsteam und allen anderen Mitarbeitern nochmal ein großes Dankeschön zusprechen, dass ihr euch in Gottes Reich mit ganzem Herzen investiert und etwas in unserer Jugend bewegt!
Hier noch ein paar Eindrücke:
Mehr Fotos findet ihr hier.