Langeweile, deine Chance!

von Peter Brosch
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Weißt du noch, wann du das letzte Mal Langeweile hattest? Ich nicht. Früher natürlich, wenn das Wetter schlecht war, keiner unserer Freunde Zeit hatte, wir nicht Computer spielen oder fernsehen durften…aber heute? Nein.

Woran liegt das eigentlich? Haben wir heute einfach weniger Zeit, weil derBeruf, die Familie oder die Gemeinde zu viel Zeit beanspruchen? Ich glaube nicht. Das Phänomen lässt sich ganz einfach erklären, wenn man sich im Alltag ein bisschen umschaut. In Bus oder Bahn gucken fast alle auf ihr Handy, spielen Spiele oder hören Musik. Längere Wartezeiten im Stau überspielt das Radio. Ist heute Abend nichts los, wird die Lieblingsserie ganz bequem online angemacht und bis spät abends geguckt.

Ist doch super, könnte man meinen. Seit jeher ist Langeweile etwas Schlechtes gewesen. Schon im Mittelalter nannten die Mönche den Mittag, an dem man eine Pause machen konnte, den Mittagsdämon. Denn der verleitete dazu, den Tag nicht richtig zu nutzen – was natürlich nicht in die Philosophie eines Mönches passte. Auch wir erinnern uns an lange Regentage oder Ferientage, an denen nichts los war. Ewig lange Wartezeiten beim Arzt oder lange Zugfahrten.

Wenn wir heute auf die kleinen oder großen Pausen im Alltag verzichten, verzichten wir auch darauf, den Tag zu reflektieren. Über einige Situationen nachzudenken, zu beten oder die Bibel zu lesen. Wir neigen heute immer mehr dazu, den Tag zu verdrängen, anstatt uns abends wieder neu zu fragen, was Gott mir heute gezeigt hat. Wo bin ich heute meinem Schöpfer begegnet? Wofür sollte ich heute um Vergebung bitten? Wir sollten uns die Zeit nehmen, Langeweile zu haben, um den Tag zu „entschleunigen“ und mehr nachzudenken. Wenn wir das tun, haben wir vielleicht auch mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge.

„Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt. Die unheiligen, nichtigen Schwätzereien aber meide; denn sie fördern nur noch mehr die Gottlosigkeit.“

2. Tim 2,15-16

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3 Kommentare

Jörn 10. Juli 2017 - 19:01

Und dabei wäre es doch so einfach, die Gebetsliste auf dem Handy oder die Bibel-App zu nutzen, um an die Traditionen anzuknüpfen, die sich schon vielfach bewährt haben: morgens beten und Bibel lesen, mittags beten und Bibel lesen, abends beten und Bibel lesen.

Ich rede zuerst zu mir selbst. Wie oft habe ich mir schon vorgenommen, nach dem Mittagessen einen Spaziergang im Gebet zu verbringen, und bin am Ende beim Organisieren der abendlichen Events gelandet… Wie oft habe ich abends Gottes Wort lesen wollen und bin bei Twitter gelandet…

Vielleicht tut es manchmal auch die analoge Version der Bibel oder Gebetsliste. 😉

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Betty 11. Juli 2017 - 11:52

Guter Artikel! Danke 🙂

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Ludwig 11. Juli 2017 - 12:04

Hi Peter,
danke für den Artikel. Ich werde gleich mal ein wenig in der nächsten Predigt daraus zitieren. Es passt so gut dazu, dass Gott uns eine Ruhe verheißen hat.

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