In Teil 2 hatten wir uns die Liebe des Paulus für die Philipper angeschaut. In dieser Einheit folgt nun die Liebe Christi für seine Gemeinde.
II. Christi Liebe für seine Gemeinde Paulus liebt die Philipper mit der Liebe Jesu Christi (V.8). Christus ist sein großes Vorbild, wie er ja auch in 1Kor 11,1 schreibt: „Seid meine Nachahmer, wie auch ich Christi Nachahmer bin!“ Was aber ist dieses Handeln Christi, das Paulus nachahmt?
Er demütigt sich selbst und wird Mensch
Es ist die Tatsache, dass er sich demütigte, indem er Mensch wurde und nun alle Gläubigen als seine Brüder bezeichnet. Es ist letztendlich das Evangelium selbst, von dem Paulus in V.6 redet. Was aber meint er damit? Was ist das Evangelium? Hier eine kurze Zusammenfassung:
Der lebendige Gott, der Erschaffer der Welt, schuf den Menschen nach seinem Ebenbild, in Gerechtigkeit und Heiligkeit. Seine Geschöpfe, die ersten Menschen, rebellierten gegen ihn und fielen in Sünde, wodurch der Tod zu allen Menschen kam. Alle Sünder sind unter Gottes Zorn und verdienen ewige Bestrafung. In seiner wunderbaren Gnade erweist Gott der Welt seine Liebe, indem er seinen Sohn als Retter auf die Erde sendet. Gott der Sohn, Jesus Christus, der Herr der Herrlichkeit, erniedrigt sich selbst und wird Mensch, lebt ein vollkommenes Leben und stirbt am Kreuz für Sünder. Jeder, der sich von seiner Sünde abwendet und an Jesus Christus glaubt, hat das ewige Leben und wird nicht gerichtet. Wer nicht glaubt, ist schon gerichtet. Wenn du noch nicht an diesen Retter glaubst, dann gilt diese Aufforderung auch dir: Komm nun im Gebet zu Gott und bekenne ihm deine Schuld. Bitte ihn um Vergebung und vertraue auf Jesus Christus als Retter. Beginne mit Gottes Hilfe ein neues Leben. So gibst du deinem Schöpfer alle Ehre! Diese Demütigung des Herrn Jesus wird uns beschrieben in Philipper 2,6-7: „der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden“. Lest für euch selbst mal den ganzen Abschnitt (Phil 2,1-11): Hier sehen wir das Vorbild, nachdem Paulus gehandelt hat! Der Herr Jesus Christus bezeichnet seine Nachfolger (d.h. alle Christen) als seine Familie: „Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder!“ (Mat 12,49-50). Wie es auch in Hebräer 2,12 heißt: „darum schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu nennen und spricht: Ich will deinen Namen verkündigen meinen Brüdern…“ Der Herr Jesus, der selbst Gott ist, wird Mensch, stirbt am Kreuz und nennt sterbliche Menschen seine Brüder! Die zeigt uns seine Demut und Selbstverleugnung.
Er liebt alle Gläubigen und gibt sein Leben für sie
Christus liebt alle Gläubigen gleichermaßen. Schon der Name Jesus bedeutet, dass er sein Volk retten wird von ihren Sünden (Mat 1,21). Gott der Vater hat in Christus sein Werk in jedem Gläubigen angefangen (V.6). Alle Gläubigen sind Christus vom Vater gegeben und Christus wird keinen hinausstoßen, der zu ihm kommt (Joh 6,37). Christus hat in seiner Liebe sein Leben für alle seine Schafe, ohne Unterschiede, hingegeben (Joh 10,15-16, Röm 8,32). Christus wird sein Werk in allen Gläubigen vollenden, sodass sie Frucht bringen. Wie viele Glieder einen Leib bilden, „so sind wir viele ein Leib in Christus“ (Röm 12,4-5). Paulus spricht in Vers 8 von dieser Liebe: „der herzlichen Liebe Jesu Christi“. Christus liebt seine Gläubigen mit herzlicher Liebe.
Er betet für seine Jünger
Christus betet für alle seine Jünger. In Johannes 17 lesen wir vom hohepriesterlichen Gebet Jesu. Der Herr Jesus betet dort für seine Jünger. Aber er betet nicht nur für die, die damals bei ihm versammelt waren, sondern auch für die, die auf sie folgen werden. Dies lesen wir in Vers 20: „Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben“. Dass der Herr Jesus für alle betet, die durch ihn zu Gott kommen, lesen wir auch in Hebräer 7,25: „Daher kann er auch selig machen immerdar, die durch ihn zu Gott kommen, und lebt immerdar und bittet für sie“. Das griechische Wort, welches Paulus hier gebraucht, bedeutet „für jemanden eintreten/sich für jemanden verwenden“. Es wird hier allgemeiner übersetzt mit bitten bzw. Fürbitte tun. Christus ist der Fürsprecher/Beistand bei dem Vater: „Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt; und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten.“ (1Joh 2,1)
Der Herr Jesus ist das große Vorbild des Apostels Paulus. Die Schrift zeigt uns auf, wie wunderbar die Liebe Christi ist: Er demütigte sich selbst und wurde Mensch. Er liebt alle Gläubigen gleichermaßen, wie er ja sein Leben für sie alle in den Tod gab. Und Jesus Christus betet für alle seine Jünger!
In Teil 4, der nächsten Mittwoch erscheint, wollen wir uns mit der Liebe beschäftigen, die uns Christen untereinander kennzeichnen sollte.