Kurzrezensionen: 3 Top-Bücher

von Simon Mayer
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Dietrich Bonhoeffer: Nachfolge

Es gibt nur wenige Autoren, die es schaffen, auf ein paar Zeilen so viel Inhalt zu komprimieren, dass man diese schon drei, vier, fünfmal lesen muss, um ihn in seiner Fülle zu begreifen. Dietrich Bonhoeffer ist einer von ihnen. Und es gibt nur wenige Bücher, die mich so nachhaltig geprägt haben wie sein Klassiker „Nachfolge“, welcher eine Sammlung von mehreren Vorlesungen darstellt, die Bonhoeffer im Predigerseminar Finkenwalde hielt. Sie alle waren dem Thema des Rufes in die Nachfolge Christi gewidmet und beruhen ausnahmslos auf Auslegungen neutestamentlicher Texte, u.a. der Bergpredigt. Dabei spürt man Bonhoeffer sein Ringen um jeden Vers förmlich ab, er möchte hindurchdringen bis zur Kernbotschaft des Abschnittes und diese steht für ihn immer im Zusammenhang mit dem Werk Christi am Kreuz. Er bleibt jedoch nicht stehen bei einer bloßen theoretischen Abhandlung, nein, für ihn muss die Nachfolge in einfältigem Gehorsam geschehen und deshalb Auswirkungen auf unser praktisches Leben haben. Weiß man denn um sein Leben und dessen Ende, versteht man, dass der Ausdruck „Gnade des Martyriums“ für ihn keine hohle Phrase war. Ein Must-Read.

John Piper: Sehnsucht nach Gott

Der inzwischen weit über Landesgrenzen hinaus bekannte amerikanische Pastor John Piper hat sein Leben zwei Dingen gewidmet: Der Ehre Gottes und der Freude der Nationen. Was seine Botschaft dabei so besonders macht, ist die Verknüpfung dieser biblischen Wahrheiten: „Des Menschen Hauptziel ist es, Gott zu verherrlichen, indem er sich für immer an Ihm erfreut.“ Diese grundlegende These durchzieht jedes Kapitel von „Sehnsucht nach Gott“. Piper fordert dazu auf, in jedem Lebensbereich um die Souveränität Gottes zu ringen und für tiefgründige Freude an ihm zu kämpfen. Für ihn selber wäre es augenöffnend gewesen zu begreifen, dass das Streben nach Glück an sich nichts Schlechtes ist. Im Gegenteil: Es sei ein biblisches Gebot, die Güte Gottes zu genießen und durch die Anbetung unseres Schöpfers diesen Genuss zu vollenden. Für mich ist Piper bei all seinen Ausführungen auch ein großes Vorbild, was die sorgfältige Auslegung des Wortes Gottes angeht. Man spürt ihm schon in seinen Büchern ab, dass er keinen größeren Schatz kennt – wie viel mehr erst in seiner leidenschaftlichen Verkündigung desselben. Deshalb empfehle ich euch diese lebensverändernde Botschaft nicht nur zu lesen, sondern durch Pipers Videopredigten selber zu vernehmen!

Benedikt Peters: George Whitefield

In jeder Liste guter christlicher Literatur – und sei sie noch so kurz – muss mindestens eine Biographie auftauchen. Schließlich haben wir mit Hebräer 12,1 das biblische Mandat, uns mit dem Leben verstorbener Gottesmänner und –frauen zu beschäftigen. Die Lektüre über das Leben von George Whitefield möchte ich dabei nicht nur jedem angehenden Verkündiger von Gottes Wort ans Herz legen. Sein hingegebener Dienst für den Herrn bis zum letzten Atemzug, seine Liebe für all die verlorenen Seelen um ihn herum und seine große Demut sind nach den Aposteln in der Kirchengeschichte wohl einmalig geblieben. Whitefields Leben war geprägt von Schwierigkeiten: Seine Gesundheit hatte schwer unter seinem unermüdlichen evangelistischen Reisedienst zu leiden – er hielt im Laufe seines Lebens über 30.000 Predigten und überquerte 13 mal den Atlantik. Noch schwerwiegender waren für ihn persönlich jedoch die Verleumdungen, die ihm selbst von ehemals guten Freunden entgegenschlugen. Aber auch größte Anfeindungen konnten ihn nicht aus der Bahn werfen – sein großes Ziel, die Ehre Gottes, hatte er immer fest im Blick: „Mein Name möge allenthalben sterben, meine Freunde mögen mich vergessen, wenn dadurch die Sache des gepriesenen Jesus vorangetrieben wird.“ In jedem wahren Christ sollte beim Lesen dieses Buches der tiefe Herzenswunsch heranwachsen, diese Einstellung Whitefields zur eigenen zu machen und ein Diener aller zu sein, auch wenn wir demütig bekennen müssen, dass wir noch sehr weit davon entfernt sind.

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