Die Rolle von Mann und Frau

von Verena & Stefan Hahn
12 Kommentare

Dieses Thema ist ein hochkomplexes, doch gleichzeitig auch ein einfaches und praktisches Thema. Über dieses Thema haben sich schon viele kluge Köpfe seit Jahrhunderten Gedanken gemacht und es wurden schon etliche (auch sehr gute) Bücher darüber geschrieben. Der folgende Text will daher keinen Anspruch erheben eine neue oder komplette Beleuchtung des Themas zu beinhalten. Vielmehr wollen wir uns dem Thema in Kürze widmen und auf wichtige, hilfreiche und ganz praktische Aspekte aufmerksam machen.

Übersicht

Die Bibel schreibt schon sehr früh über Mann und Frau. Um genau zu sein in 1. Mose 1,27:

„Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“

Ganz zu Anfang im Schöpfungsbericht wird uns beschrieben, dass und wie Gott den Menschen erschaffen hat.

  1. In Seinem Bilde. Dies heißt, dass wir etwas vom Abglanz Gottes und seines Wesens in uns tragen (auch wenn dies durch den Sündenfall verzerrt wurde). Es zeigt, dass Mann wie Frau im Bilde Gottes erschaffen sind und somit gleichwertig sind. Es wird hier kein Unterschied gemacht.
  2. Als Mann und Frau schuf er sie. Hier wird deutlich gemacht, dass er zwei gleichwertige Menschen schuf, die sich doch unterscheiden. Er hat sie als Mann und als Frau erschaffen (was im 2. Kapitel von 1. Mose noch exakter erläutert wird). Aus zwei unterschiedlichen Wesen lassen sich auch unterschiedliche Rollen, Charaktere, Verantwortungen usw. ableiten. Dies zeigt sich schon äußerlich; doch auch in unserem Wesen hat Gott bewusst Unterschiede eingebaut, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind, aber dennoch seinem Plan dienen.

Für uns heißt dies, dass bereits hier am Anfang der Bibel im Schöpfungsbericht die Gleichheit, sowie die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau verankert sind.

Es ist wichtig zu wissen, dass egal welche Rolle oder welchen Charakter wir als Mann oder als Frau mitbekommen haben, Mann wie Frau genauso wertvoll sind vor Gott und auch in unseren Augen (zumindest sollte das so sein). Gott hat uns ganz bewusst als Mann und Frau erschaffen, um sich damit zu offenbaren. D.h. wir verherrlichen Gott, wenn wir unser Leben so leben, wie ER es uns zugedacht hat.

Gott hat uns zum einen in seinem Bilde erschaffen um dadurch seinen Plan – verherrlicht zur werden – zu erfüllen. Zum anderen aber hat ER uns ein erfülltes Leben ermöglicht. Gott, als unser Schöpfer, weiß dabei genau, was uns, seine Geschöpfe, erfüllt. Denn ER hat uns so geschaffen, dass nur die Dinge, die uns gut tun, beständige Erfüllung geben. Zum einen werden wir als Mann wie als Frau dadurch erfüllt, indem wir Gott dienen, IHN anbeten und IHN verherrlichen (interessanterweise trifft sich dadurch unser Wunsch, erfüllt zu sein mit dem Ziel Gottes, verherrlicht zu werden). Doch auch unser Leben – wenn wir es in der Furcht Gottes führen – befriedigt uns ganz individuell als Mann und als Frau. Und darum ist es sehr wichtig zu wissen, dass Gott uns unterschiedlich geschaffen hat. Denn versuchen wir eine Rolle oder ein Wesen zu leben, das Gott uns gar nicht zugedacht hat, können wir unmöglich tiefe und dauerhafte Erfüllung darin finden.

Ein unerfülltes Leben kann seinen Grund darin haben, wenn ein Leben entgegen Gottes Vorstellungen geführt wird. Doch auf der Suche nach Erfüllung kann es vorkommen, dass Menschen die Erfüllung in Geld, Ehre, Vergnügen, Gottersatz etc. suchen und sich dadurch immer weiter von Gott und seinem Rollenbild für uns Menschen entfernen. Dadurch wird die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben nicht gestillt, sondern nur noch größer.

Sehr wichtig dabei ist zu wissen, dass Gott uns genauso – mit den Rollen, Verantwortungen und Funktionen – geschaffen hat, so dass sich Frau und Mann wunderbar ergänzen. Gott hat dem Mann die Verantwortung gegeben, die Familie zu führen und sie zu leiten. Und ER hat ihm eine Frau als Gehilfin zur Seite gestellt, die ihn dabei unterstützt und mitzieht. Man könnte sich bildlich zwei Zahnräder vorstellen, die genau ineinander greifen und dadurch in der Lage sind etwas viel Größeres anzutreiben.

Zusammenfassend können wir uns merken, dass Gott Mann und Frau gleichwertig geschaffen und doch individuell ausgestattet hat.

Wir wollen uns nun die spezifischen Rollen und Verantwortungen, wie Gott sie individuell Mann und Frau gegeben hat, genauer anschauen. Dies tun wir hauptsächlich anhand von Bibelversen. Diese Auflistung eignet sich, um sich die Verse selbst nochmals anzuschauen und im Kontext des eingebetteten Textes zu betrachten und darüber nachzusinnen.

Die Rolle der Frau

Die Rolle der Frau nach Gottes Vorstellung umfasst grundsätzlich, dass sie in allem zu Gottes Ehre lebt.  Ihre Verantwortung und Aufgabe liegt vor allem in der Unterstützung des Mannes, in der Liebe zu ihrer Familie, die sie mit Hingabe zusammenhält, im guten Haushalten, im Verhalten als Vorbild und im Anleiten anderer Frauen. Ihr Fokus liegt nicht auf Äußerlichkeiten, sondern darin ein gottesfürchtiges Leben zu führen.

Im Einzelnen zeigen dies Bibelstellen in folgenden Bereichen:

Die Frau als Haushälterin

Sie sollen aber Gutes lehren und die jungen Frauen anhalten, dass sie ihre Männer lieben, ihre Kinder lieben, besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig zu sein, den eigenen Männern sich unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde!

Titus 2,5

Die Frau als Gehilfin und Unterstützerin des Mannes

Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.

1. Mose 2,18

Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi. Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.

Epheser 5,21-24

Desgleichen sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch die, die nicht an das Wort glauben, durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden, wenn sie sehen, wie ihr in Reinheit und Gottesfurcht lebt.

1. Petrus 3,1-2

Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.

1. Korinther 11,3

Unterordnung geschieht freiwillig und wird nie als erniedrigend beschrieben oder herabwürdigend, sondern:

„Desgleichen ihr Männer, wohnt vernünftig mit ihnen zusammen und gebt dem weiblichen Geschlecht als dem schwächeren seine Ehre. Denn auch die Frauen sind Miterben der Gnade des Lebens.“

1. Petrus 3,7

Und:

„Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben.“

Epheser 5,25

Die Frau als Vorbild und Lehrerin der Frauen

Desgleichen [sage]den alten Frauen, dass sie sich verhalten, wie es sich für Heilige ziemt, nicht verleumderisch, nicht dem Trunk ergeben. Sie sollen aber Gutes lehren und die jungen Frauen anhalten, dass sie ihre Männer lieben, ihre Kinder lieben, besonnen seien, keusch, häuslich, gütig und sich ihren Männern unterordnen, damit nicht das Wort Gottes verlästert werde.

Titus 2,3-5

Die Frau und ein gottesfürchtiger Lebenswandel

Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein wie Haarflechten, goldene Ketten oder prächtige Kleider, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes: das ist köstlich vor Gott. Denn so haben sich vorzeiten auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sara Abraham gehorsam war und ihn Herr nannte; deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr recht tut und euch durch nichts beirren lasst.

1. Petrus 3,3-6

Desgleichen, dass die Frauen in schicklicher Kleidung sich schmücken mit Anstand und Zucht, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarem Gewand, sondern, wie sich’s ziemt für Frauen, die ihre Frömmigkeit bekunden wollen, mit guten Werken. Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still. Denn Adam wurde zuerst gemacht, danach Eva. Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber hat sich zur Übertretung verführen lassen. Sie wird aber selig werden dadurch, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie bleiben mit Besonnenheit im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung.

1. Timotheus 2,9-15

Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.

Kolosser 3,23

Die Rolle des Mannes

Die Rolle des Mannes ist davon geprägt, dass Gott ihm Verantwortung über die Familie gab. Er sollte die Familie und insbesondere seine Frau pflegen, fördern, beschützen, sie führen und vorangehen und dies unter Einsatz seines Lebens. Dabei ist er dazu aufgefordert seine Frau und Familie selbstlos zu lieben und ihr zu dienen.

Gerade im neuen Testament wird die Verantwortung eines gläubigen Mannes dahingehend erweitert, dass er auch bereit sein sollte andere Menschen zu lehren und so Gott will eine Gemeinde bzw. Bereiche davon zu leiten, voranzugehen und Vorbild zu sein.

Des Weiteren legt die Bibel großen Wert auf die Reinheit sowie die Gottesfurcht des Mannes und dies von jungen Jahren an.

Hier die einzelnen Bereiche im Überblick:

Der Mann als Ernährer der Familie:

Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang.

1. Mose 3,17

Wir ermahnen euch aber, ihr Brüder, dass ihr darin noch mehr zunehmt und eure Ehre darin sucht, ein stilles Leben zu führen, eure eigenen Angelegenheiten zu besorgen und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir es euch geboten haben, damit ihr anständig wandelt gegenüber denen außerhalb [der Gemeinde] und niemand nötig habt.

1. Thessalonicher 4,10-12

Der Mann als Lehrer und Vorsteher (Leiter) der Familie:

Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst.

1. Mose 6,5-7

Mein Sohn, gehorche der Zucht deines Vaters und verlass nicht das Gebot deiner Mutter; denn das ist ein schöner Schmuck für dein Haupt und eine Kette an deinem Halse.

Sprüche 1,18-19

Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, das ist das erste Gebot mit einer Verheißung: »damit es dir gut geht und du lange lebst auf Erden«. Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn.

Epheser 6,1-2

Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie! Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allem, denn das ist dem Herrn wohlgefällig! Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht [zum Zorn], damit sie nicht unwillig werden!

Kolosser 3,19-21

Ein Ältester aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit. & Die Diakone sollen ein jeder der Mann einer einzigen Frau sein und ihren Kindern und ihrem eigenen Haus gut vorstehen.

1. Timotheus 3,2-4 & 12

Der Mann als Liebhaber und Förderer seiner Frau

Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei. So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes. »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden „ein“ Fleisch sein« (1. Mose 2,24). Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde. Doch auch ihr — jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht!

Epheser 5,23-33

Desgleichen ihr Männer, wohnt vernünftig mit ihnen zusammen und gebt dem weiblichen Geschlecht als dem schwächeren seine Ehre. Denn auch die Frauen sind Miterben der Gnade des Lebens, und euer gemeinsames Gebet soll nicht behindert werden.

1. Petrus 3,17

Der Mann als Vorbild, Leiter und Lehrer

So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen, für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit; & So will ich nun, dass die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben ohne Zorn und Zweifel.

1. Timotheus 2,1 & 8

Wenn du dies den Brüdern vor Augen stellst, wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, der sich nährt mit den Worten des Glaubens und der guten Lehre, der du nachgefolgt bist. & Niemand verachte dich wegen deiner Jugend, sondern sei den Gläubigen ein Vorbild im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit! Bis ich komme, sei bedacht auf das Vorlesen, das Ermahnen und das Lehren.

1. Timotheus 4,6 & 12-13

Der Mann, die Reinheit und die Gottesfurcht

Ich hatte einen Bund geschlossen mit meinen Augen, dass ich ja nicht [begehrlich] auf eine Jungfrau blickte.

Hiob 31,1

Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Indem er ihn bewahrt nach deinem Wort! Von ganzem Herzen suche ich dich; lass mich nicht abirren von deinen Geboten! Ich bewahre dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht gegen dich sündige.

Psalm 119,9-10

Mein Sohn, wenn dich Sünder überreden wollen, so willige nicht ein, wenn sie sagen: »Komm mit uns, wir wollen auf Blut lauern, wir wollen dem Unschuldigen ohne Ursache nachstellen!

Sprüche 1,10

Wenn die Weisheit in dein Herz kommen wird und die Erkenntnis deiner Seele gefällt, dann wird Besonnenheit dich beschirmen, Einsicht wird dich behüten, um dich zu erretten von dem Weg des Bösen, von dem Menschen, der Verkehrtes spricht; von denen, welche die geraden Pfade verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln; die sich freuen, Böses zu tun, und frohlocken über boshafte Verkehrtheit; deren Pfade krumm sind, und die auf Abwege geraten; – damit du auch errettet wirst von der Verführerin, von der fremden Frau, die glatte Worte gibt; die den Vertrauten ihrer Jugend verlässt und den Bund ihres Gottes vergisst; denn ihr Haus führt hinab zum Tod und ihre Bahn zu den Erschlafften; alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht wieder zurück, sie erreichen die Pfade des Lebens nicht mehr. Darum wandle du auf dem Weg der Guten und bewahre die Pfade der Gerechten! Denn die Redlichen werden das Land bewohnen und die Unsträflichen darin übrigbleiben;

Sprüche 2, 10-21

Freue dich [nur] in deiner Jugend, junger Mann, und lass dein Herz fröhlich sein in den Tagen deines Jugendalters; wandle in den Wegen deines Herzens und nach dem, was deine Augen sehen – doch sollst du [dabei] wissen, dass dir Gott über dies alles ein Urteil sprechen wird! & Lasst uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus. Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse.

Prediger 11,9 & 12,13-14

So fliehe nun die jugendlichen Lüste, jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!

2. Timotheus 2,22

Du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht: dass die alten Männer nüchtern sein sollen, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld. & Gleicherweise ermahne die jungen Männer, dass sie besonnen sein sollen. In allem mache dich selbst zu einem Vorbild guter Werke. In der Lehre erweise Unverfälschtheit, würdigen Ernst, Unverderbtheit, gesunde, untadelige Rede, damit der Gegner beschämt wird, weil er nichts Schlechtes über euch sagen kann.

Titus 2,1-2 & 6-8

Konfliktpotenzial zwischen Mann und Frau

Der Sündenfall hat nicht nur dazu geführt, dass die Rollenbilder für Mann und Frau verzerrt wurden. Er führte auch dazu, dass eine einst harmonische Beziehung zerstört wurde und von nun an Konfliktpotenzial bergen sollte. Wir lesen dies in 1. Mose 3, 16 direkt nach dem Sündenfall als Gott zur Frau sagt:

„und dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er aber soll über dich herrschen!“

Durch die Sünde wurde das Denken und Handeln der Menschen verdorben. Die Menschen denken und handeln nicht mehr gottgemäß zum eigenen Schaden. Das größte Wunder und Geschenk, das Gott Menschen gemacht hat, sind Beziehungen – zu IHM selbst und zu unseren Mitmenschen. Doch genau diese sind auch das größte Angriffsziel des Teufels.

In dem beschriebenen Vers weist Gott direkt nach dem Sündenfall auf die Folge der Sünde in der wohl tiefsten menschlichen Beziehung zwischen Mann und Frau hin:

Die Frau hat ein Verlangen, über den Mann zu herrschen und ihn entgegen ihrer Unterstützerrolle zu befehligen bzw. über ihn zu bestimmen. Er dagegen wird mit Gewalt über sie herrschen.

Dies kommt besonders deutlich zum Vorschein, als Gott mit genau dem gleichen Wortlaut Kain in 1. Mose 4,7 davor warnt, dass die Sünde und ihre Begierden auf ihn gerichtet sind, um ihn eben zu beherrschen (was auch tatsächlich der Fall war):

„Ist es nicht so: Wenn du Gutes tust, so darfst du dein Haupt erheben? Wenn du aber nicht Gutes tust, so lauert die Sünde vor der Tür, und ihr Verlangen ist auf dich gerichtet; du aber sollst über sie herrschen!“

Daher ist der Vers aus 1. Mose 3,16 für uns einfacher zu verstehen, wenn wir in der NeÜ (Neue evangelistische Übersetzung) lesen:

„Deinem Mann wirst du befehlen wollen, doch er wird über dich herrschen.“

Die Frau hat entgegen ihrer von Gott zugeteilten Verantwortung, ihren Mann und die Familie zu unterstützen, immer wieder das Verlangen danach über ihren Mann zu herrschen, ihn zu befehligen und die Familie zu leiten. Und der Mann dagegen neigt dann dazu mit Gewalt über seine Frau zu herrschen – sehr wahrscheinlich hauptsächlich deshalb, weil er ihr in vielerlei Hinsicht unterlegen ist und sich daher nicht anders zu helfen weiß.

Das hier aufgeführte Handeln ist von der Frau wie vom Mann falsch und entspricht nicht Gottes Willen und Plan für uns Menschen. Ein Mann darf niemals mit Gewalt über seine Frau herrschen, sondern so wie zuvor gelesen, muss er ihr in selbstloser Liebe vorangehen und ihr dienen. Und die Frau tut weder sich, noch der Beziehung, noch der Familie einen Gefallen, wenn sie nicht ihre Rolle als Unterstützerin anerkennt und in ihr aufgeht, sondern versucht ihren Mann zu befehligen. Dieses Handeln entspringt dem Fleisch und der Sünde und führt zu unendlich vielen Verletzungen, Konflikten, Verdruss und nicht zuletzt auch zu Scheidungen.

Gott warnt uns davor, dieses Spiel mitzumachen und gibt uns Mut und Ermahnungen unsere Beziehungen und Rollen seinem Willen gemäß auszuleben. Damit dienen wir zu allererst IHM und seiner Ehre. Doch wir helfen damit auch uns selbst, ein erfülltes Leben und auch eine erfüllte Ehe zu führen. Dies zu erlernen beginnt nicht erst mit einer Partnerschaft oder einer Ehe. Bereits als Single und von klein auf müssen wir die von Gott zugeteilte Verantwortung übernehmen und lernen als Mann wie als Frau zu leben. Indem wir darin wachsen, ehren wir Gott und schaffen eine gute Grundlage dafür, später eine liebevolle und konstruktive Beziehung zwischen Mann und Frau zu führen.

Da wir, wie in der Übersicht angekündigt, nur auf einen kleinen Teil des sehr großen Bereiches der Rolle von Mann und Frau eingehen konnten und es zudem nicht möglich ist in der Tiefe dieses umfangreiche Thema zu bearbeiten, möchten wir auf folgende empfehlenswerte Literatur hinweisen:

Weiterführende Literatur:

  • Die Rolle von Mann und Frau in der Bibel – John Piper und Wayne Grudem von 3l Verlag Gmbh (Januar 2009)
  • Mann sein – Frau sein – Elisabeth Elliot von CLV (April 2012)
  • Als Frau leben – Elisabeth Elliot von CLV (Februar 2011)
  • Mann mit Profil (erweiterte Neuauflage): Das biblische Bild des Mannes – Kent R. Hughes von Christliche Verlagsges. Dillenburg (Juli 2010)
  • Frau mit Profil: Das biblische Bild der Frau – Barbara Hughes von Christliche Verlagsges. Dillenburg (Juli 2010)

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12 Kommentare

Ludwig 27. Mai 2013 - 21:57

Vielen Dank für diesen Artikel. Wer junge Paare kennt oder auch Verlobungspaare, könnte ihnen den Link zu diesem Artikel senden. Sie werden Euch sicher dankbar sein.

antworten
Was ich gern zum Lesen weiterempfehle (KW 23 & 24 – 2013) | lgvgh – ein Blog von Viktor Janke 15. Juni 2013 - 11:07

[…] Die Rolle von Mann und Frau – Ein umstrittenes Thema in manchen Kreisen. Hier gibt es einen biblischen […]

antworten
Gottfried 9. August 2013 - 13:01

Ich danke Euch für die Zusammenfassung dieser Bibelstellen und wie ihr sie thematisch sortiert habt. 🙂 Das hilft sehr als Grundlage um Orientierung zu bekommen über verschiedene Bereiche diess Themas.

Ein paar Fragen zum Nachdenken und diskutieren möchte ich jedoch auch in den Raum werfen:

Der Begriff „Rolle“, ob nun des Mannes oder der Frau ist dabei egal, ist leider schon seit einiger Zeit negativ belegt in unserer Gesellschaft. So kommt es mir zumindest vor. Außderdem spricht die Bibel nicht von einem richtigen oder falschen Rollenverständnis, sondern stellt uns Menschen einen Auftrag vor. Männer und Frauen haben jeweils einen Auftrag von Gott bekommen, wie sie Beziehung führen sollen. Natürlich könnte man da auch von einer Rolle sprechen, aber man muss es ja nicht, oder? Vor allem wenn der Begriff heutzutage so schlecht belegt ist und bei einigen Lesern vielleicht schon beim lesen der Überschrift die „Rollläden“ runterfallen . Ihr versteht was ich meine….

Bei „Rolle der Frau“ kann man schnell an ein Theaterstück denken…. was eben in der wirklichen Welt stattfinden soll. Aber Ich soll nicht in eine Rolle „schlüpfen“, sondern ich bin eine Frau oder ein Mann und habe einen von Gott gegebenen Auftrag, bzw. mehrere.

Soweit erst einmal zur Begrifflichkeit.

Außerdem möchte ich euch bitten einmal genauer auf das Thema: Die Frau und ein gottesfürchtiger Lebenswandel – einzugehen. Kommentiert doch bitte mal die ersten beiden Bibelstellen. Wie sollen Junge Frauen in der heutigen Zeit diese Bibelstellen verstehen? Darf keiner mehr Schmuck tragen? 🙂

Bei alle dem aber vielen lieben Dank für eure Mühen mit diesem Beitrag!!!!! Die Aufträge Gottes sind schon echt sehr herausfordernd für uns egoistische Menschen. Es gut immer wieder an sie erinnert zu werden.

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Micha 7. April 2016 - 12:45

Ja, sehe ich ähnlich….VG

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Die Rolle von Mann und Frau auf Werden wie Jesus › Werden wie Jesus 29. April 2014 - 10:04

[…] Die Rolle von Mann und Frau […]

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berenice 3. Dezember 2014 - 17:37

Hallo das ist ja alles sehr interessant aber ich sehe es ein bisschen anders. Es gibt doch auch solche Männer, die sich von ihren Frauen Befehlen lassen.!!! Hatte selber so einen!!

liebe Grüsse

antworten
berenice 3. Dezember 2014 - 17:46

ach und nochwas…ich von meinerseiten hatte NIE die Absicht über einen Mann zu befehligen, ich war immer dafür dass keiner keinen befehligt!

antworten
Jochen 4. September 2015 - 11:07

Immanuel Kant hat es auch erfasst: Die Frau will herrschen, der Mann beherrscht sein.
Aber es ist eben nicht gut für die Beziehung wenn Mann oder Frau ihrer Bestimmung nicht nachfolgen bzw. ihre Verantwortung nicht wahrnehmen.

antworten
Eva Müller 3. Oktober 2015 - 13:22

Ach Jochen, das ist Blödsinn. Sicher möchte keine Frau beherrscht werden, aber die meisten Frauen sehnen sich bestimmt nach Verständnis, Respekt, Freundschaft, eben Partnerschaft.

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elisabeth 26. Oktober 2015 - 18:14

so pauschal kannman das sicher nicht sagen. Wenn ich mich so umschaue, sehe ich oft Paare, in denen die Frau erst ein mal alles an ihrem Mann „wegerziehen“ will, was sie stört. Eine Form von Kontrolle und damit auch beherrschen. Die Sehnsucht nach Respekt und Freundschaft kann deshalb trotzdem da sein. Eine Form der Unterordnung fällt schon schwer, ich glaube uns Menschen geht es grundsätzlich so, oder?

M.-B. Hübner 28. Oktober 2015 - 16:25

Ich habe weit nicht alles von Kant gelesen – aber wenn ich das richtig sehe, schreibt Kant, dass der Mensch an sich ein Tier ist, das auf der Suche nach einem Beherrscher ist, sobald es sich in Gemeinschaft mit anderen Menschen befindet. Und letztlich nur die Vernunft ihm als Befreier von diesem Wunsch erlöst? Wo unterscheidet er genau zwischen Mann & Frau?

antworten
Ziporah 24. Januar 2016 - 17:44

Ich finde diese „Rollenzuweisungen“ schon recht realitätsfern. Wenn man in den Lebensalltag schaut, wird man feststellen, dass es auch viele Männer gibt, die wenig Leiterschaftsqualitäten aufweisen.
(Übrigens findet sich in vielen Gemeinden genau SO ein verkürztes biblisches Verständis wider- kein Wunder also, dass in den Leitungskreisen viele Männer sitzen, die weder leiten noch lehren können.)
Warum sollte es dann überhaupt zu einem Problem werden, wenn man „Gaben-orientiert“ Beziehung lebt? Wieso wird mit keinem Satz erwähnt, dass es durchaus auch Frauen gibt, die gute Leiterinnen sind, sowohl in der Familie als auch in der Gemeinde?
Meiner Meinung nach habt ihr eine sehr enges, versteiftes, klischeebesetztes Bild, wie eine Beziehung und die darin gelebte „Rollenverteilung“ aussehen sollte.

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