Die Bibel: Das Buch der Bücher

von Simon Mayer
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Diese Predigt wurde ursprünglich im Sommer 2012 von Simon Mayer auf einem Teenie-Zeltlager in der Nähe von Erding gehalten.

Was macht die Bibel eigentlich so wertvoll und besonders? Warum wird sie als Buch der Bücher bezeichnet? Was sorgt dafür, dass sie jedes Jahr erneut ein Verkaufsschlager ist? Wie kommt es, dass sie bzw. Teile davon inzwischen in über 2500 Sprachen übersetzt wurden, mehr als jedes andere Buch? Wie kann es sein, dass Schriften, die teilweise ca. 3000 Jahre alt sind, immer noch begeistert gelesen werden?

Es ist offensichtlich, dass eine gewisse Faszination von der Bibel ausgehen muss, die unvergleichlich ist. Über genau diese Faszination möchte ich mit euch sprechen. Wir könnten dazu noch mehr Zahlen und Fakten über die Bibel betrachten. Wir könnten z.B. nachforschen, wie viele verschiedene, gut erhaltene Manuskripte es gibt, die uns helfen die Originalschriften zu rekonstruieren und wir würden feststellen, dass es vom Neuen Testament mehr als 10.000 gibt (zum Vergleich: Von Cäsars Buch „Gallischer Krieg“ gibt es nur 10 Abschriften) und dass man dadurch den Originalzustand zu 99,5% wiederherstellen kann!

Wir könnten aber auch hergehen und uns die Prophetenbücher im Alten Testament durchlesen und vergleichen mit dem was in der Geschichte passiert ist und wir würden feststellen, dass es faszinierend ist, wie viel sich davon schon erfüllt hat. Wir würden z.B. auf Jesaja 53 stoßen und sehen, dass der Prophet in diesem Kapitel schon 600 Jahre bevor Jesus überhaupt gelebt hat, ganz detailgetreu beschrieben hat, wie dieser am Kreuz sterben würde.

Ja, das ist unglaublich faszinierend!

Aber all das werden wir in diesem Artikel nicht tun. Wir werden einen anderen Weg gehen: Wir werden uns anschauen, was die Bibel über sich selbst aussagt. Viele Menschen sagen, dass die Bibel ein reines Märchenbuch ist, dass sie Geschichten beinhaltet, die von Menschen erfunden wurden und deshalb zwar vielleicht in mancher Hinsicht lehrreich sein können – wie es Märchen eben sind – aber keine Autorität haben: Es entspräche nicht unbedingt alles der Wahrheit und deshalb müssten wir die Bibel nicht befolgen.

Nun, lasst uns sehen, was die Bibel von sich selber sagt: Paulus schreibt in seinem zweiten Brief an Timotheus folgendes in Kapitel 3 ab Vers 14 bis Vers 17:

Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewissheit geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast, und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,  damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.

Im Folgenden werden wir uns gemeinsam 3 Fragen stellen und versuchen sie zu beantworten:

  1. Was macht die Bibel so besonders?
  2. Was ist das größte Ziel der Bibel?
  3. Wie verändert die Bibel das Leben hier auf der Erde?

Was macht die Bibel so besonders?

In diesem Text wird uns der Schlüssel zur Andersartigkeit der Bibel aufgezeigt. Hier offenbart sich die Faszination der Bibel. In V. 16 heißt es: Alle Schrift ist von Gott eingegeben…

Aber was meint Paulus damit genau? Nun, das griechische Wort, das er benutzt heißt ‚theopneustos‘ und bedeutet so viel wie „gottgehaucht“. „Theos“ heißt Gott und „pneustos“ kommt von „pneo“, was so viel wie atmen oder eben hauchen heißt. Paulus sagt damit aus, dass die Bibel ein Buch ist, das den Atem Gottes enthält. Sie ist damit nicht nur ein menschliches Produkt. Nein, als die Autoren der einzelnen Bücher der Bibel diese niedergeschrieben haben, wurden sie dabei von Gott inspiriert, d.h. Gott hat sie mit seinem Geist geleitet; er hat ihnen die richtigen Worte eingegeben. Genauso wie Gott Adam im Paradies Leben gegeben hat, indem er ihm seinen Odem (altes Wort für Atem) einbließ, so hat er den menschlichen Autoren der Bibel seinen göttlichen Atem eingehaucht und ihre Worte dadurch zu etwas ganz besonderem, nämlich zu seinen eigenen gemacht.

Ich möchte, dass ihr einen Moment darüber nachdenkt, was dies bedeutet: Einerseits heißt das, dass die Bibel vollkommen fehlerlos ist – perfekt – weil Gott perfekt ist. Andererseits heißt das, dass die Bibel das einzige Buch ist, in dem der lebendige, heilige, allmächtige Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde – und auch dein Schöpfer – zu dir spricht.

Stell dir das mal vor, es ist unglaublich faszinierend: Dein Erfinder, der zugleich der Erfinder des Lebens ist, hat dir quasi eine Anleitung mitgegeben, mit der du Gott und dich selber verstehen kannst und die dir erklärt, wie dein Leben in Beziehung mit deinem Erfinder funktionieren kann.

Und wir Menschen halten sie in Händen, sind aber oftmals viel zu faul sie zu lesen und denken überheblich, dass auch so alles klappen wird. Wie arrogant, wie stumpfsinnig sind wir? Lasst uns zurückkehren zu einer grenzenlosen Begeisterung für die Bibel. Wir sollten immer wieder fasziniert davon sein, dass wir ein Buch lesen dürfen, das so besonders ist, weil es tatsächlich Gottes Wort an uns Menschen ist.

Was ist das größte Ziel der Bibel?

Auch die Antwort auf die zweite Frage – nämlich: was das größte Ziel der Bibel ist – gibt uns dieser Text eine Antwort. In V. 15 steht: „[…] und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.“ Paulus zeigt uns hier, worum es der Bibel vor allem geht: „Sie möchte uns weise machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.“ Aber was heißt das konkret?

Es geht in erster Linie um das Leben nach dem Tod

Nun, als erstes geht es Paulus darum, dass das Leben hier auf der Erde nicht alles ist. Wir wissen alle, dass wir eines Tages sterben müssen. Und die wenigsten Menschen denken, dass es danach vorbei ist. Denn wir wollen weiterleben. Wir haben eine Sehnsucht nach mehr. Das liegt daran, dass Gott uns mit dieser Sehnsucht geschaffen hat. „Er hat ihnen (den Menschen) die Sehnsucht ins Herz gelegt“, heißt es in Prediger 3,11.

Das größte Ziel der Bibel besteht darin, uns Menschen auf das Leben nach dem Tod vorzubereiten.

Es geht um die Errettung!

Denn die Bibel zeigt uns, dass das Leben nach dem Tod weitergehen wird, unweigerlich weitergehen wird – bis in alle Ewigkeit. Dabei gibt es jedoch zwei Arten: Es kann sehr schlecht oder sehr gut weitergehen. Wenn Paulus davon spricht, dass uns die Bibel weise machen kann zur Errettung, dann meint er diese zweite, die gute Art. Die Bibel zeigt uns den Weg zu einem guten, ja perfekten, ewigen Leben: Ein Leben, das so perfekt sein wird, weil es aus der Gegenwart Gottes besteht: Es gibt nichts Besseres als dort zu sein, wo das perfekteste, vollkommenste Wesen des Universums, dein persönlicher Schöpfer, Gott selbst ist. Und die Bibel zeigt uns den Weg zu ihm.

Es geht um Jesus!

Paulus macht dann noch deutlich, dass dieser Weg über eine Person führt: Jesus Christus. Er ist der Mittelpunkt der ganzen Bibel. Fast jede Geschichte handelt von ihm, auch wenn sein Name vielleicht gar nicht darin vorkommt. Deshalb werden wir, deshalb wirst du die Bibel nicht verstehen, solange du nicht verstanden hast, wer Jesus Christus ist und was er getan hat. Nur durch ihn ist diese Errettung, von der Paulus spricht, überhaupt möglich.

Wenn das neu für dich ist, wenn du diese Errettung noch nicht empfangen hast, oder dir dessen nicht sicher bist (weil du vielleicht noch nicht ganz verstanden hast, wer Jesus Christus ist), dann ist das die wichtigste Frage für dich: Wie kann ich errettet werden? Wer ist dieser Jesus? Was hat er für mich getan?

Dann ist der dritte und letzte Teil, den ich jetzt noch ansprechen werde nichts für dich. Wenn du dagegen schon weißt, wer Jesus ist, wenn du weißt, und darauf vertraust, dass er für dich gestorben ist, wenn du weißt, dass du errettet bist, dann pass gut auf, der dritte Teil ist für dich.

Wie verändert die Bibel das Leben hier auf der Erde?

In V.16 und 17 heißt es: „…nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, 17 damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“

Wenn du schon errettet bist, dann gibt es noch ein weiteres Ziel, das die Bibel mit dir verfolgt, ein Ziel, das das Leben hier auf der Erde betrifft. Gott möchte, dass sich die Menschen, die zu ihm gehören, fundamental von allen anderen Menschen unterscheiden. Sie sollen nämlich Gottes Eigenschaften, seinen Charakter widerspiegeln. Weil Gott vollkommen gut ist, sollen auch diese Menschen – und wenn du errettet bist, gehörst du dazu – gute Werke tun. Die Bibel zeigt uns, wie das funktioniert.

Vielleicht hilft es, wenn du dir dies wie einen geraden Weg vorstellst und dein Leben wie eine Wanderung auf diesem Weg. Paulus beschreibt, dass die Bibel nützlich ist zur Überführung: Wir alle kommen immer mal wieder von diesem geraden Weg ab. Die Bibel zeigt uns dann, dass wir abseits des Weges sind, dass wir gesündigt haben, wie es Gott nennt. Er sagt aber auch, dass sie uns zurechtweist: Damit ist gemeint, dass die Bibel uns nicht nur zeigt, wenn wir abseits des Weges sind, nein, sie hilft uns auch wieder zurück zu kommen zum geraden Weg. Als letztes heißt es, dass sie nützlich ist zur Erziehung in der Gerechtigkeit: Wenn wir dann wieder zurück sind auf dem Weg, dann sollten wir in Zukunft vermeiden, wieder davon abzukommen. Und genau dabei hilft uns die Bibel: Sie erzieht uns und bringt uns dazu, beständig auf dem geraden Weg zu bleiben und nicht fortwährend davon abzukommen.

Also, wo auch immer du stehst: Ob du den geraden Weg noch gar nicht kennst, ob du nicht weißt, ob du nicht im Moment sehr weit weg davon bist, oder ob du es nicht schaffst, dauernd in der richtigen Spur zu bleiben: Lies die Bibel, sie wird dir in jeder Lebenslage helfen!

Bleibe dabei!

Vielleicht sagst du jetzt: Das klingt wirklich fantastisch, ich bin völlig fasziniert. Und du schnappst dir eine Bibel und nimmst dir vor, sie von vorn bis hinten durchzulesen und fängst voller Begeisterung an. Und 1. Mose ist spannend und der Anfang von 2. Mose auch noch. Aber dann kommst du in der Mitte von 2. Mose zu den ganzen Beschreibungen über die Stiftshütte und deine Begeisterung ist ganz schnell vorbei. Du denkst dir: „Was ein olles, altes Buch!“ und stellst die Bibel wieder zurück ins Regal und widmest dich lieber deinem Krimi oder dem PC zu.

Paulus wusste, dass es nicht immer ein Zuckerschlecken ist, sich durch die Bibel zu kämpfen, er wusste, dass uns die Welt so viel Ablenkung bietet. Er wusste auch, dass es immer wieder Menschen geben wird, die die Bibel für ein Märchenbuch halten und dich deshalb auslachen, wenn du sie ernst nimmst und täglich liest.

Der 2. Timotheusbrief ist der wahrscheinlich letzte Brief den Paulus schrieb, bevor er starb. Und er schreibt ihn an einen jungen Mann namens Timotheus, den er als Pastor einer Gemeinde trainierte und ausbildete. Timotheus war relativ schüchtern und es mangelte ihm an Selbstvertrauen.

Und hier sind nun die letzten Worte von Paulus an Timotheus, es sind seine wichtigsten Ratschläge! Er schreibt: „Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewissheit geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast […]“ (2. Tim 3,14)

Oder anders gesagt: Bleibe dran an der Bibel, lies sie, studiere sie und erzähle das weiter, was darin steht: Es gibt kein wertvolleres Buch, diese Schriften sind etwas ganz besonderes, mit nichts anderem zu vergleichen! Halte daran fest, auch wenn dich deine Freunde vielleicht auslachen, halte daran fest, auch wenn es dir selber schwerfällt, weil du vielleicht nicht alles verstehst oder weil es so viele Dinge um dich herum gibt, die dich verlocken, die scheinbar sinnvoller sind und mehr Spaß machen. Lass dich nicht von der Welt in die Irre leiten! Das hier, und nur das hier, ist Gottes Wort, ‚theopneustos‘, von Gott gehaucht, das dich erretten kann. Deshalb ist es auch nicht aufzuwiegen mit Gold!

BLEIBE DABEI!

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